Latein
Latein ist keine moderne Fremdsprache, sondern eine Reflexionssprache. Das ist wichtig zu wissen und genau das macht dieses Fach interessant und verleiht ihm einen Alleinstellungscharakter im Kanon der gymnasialen Sprachen, ja aller Fächer! Kommunikationssprachen wie Englisch dienen der (Alltags-)Verständigung, Reflexionssprachen dienen dem Verständnis. Im Umgang mit antiken Texten und Themen arbeiten die Schülerinnen und Schüler an ihrem differenzierten allgemeinsprachlichen, muttersprachlichen sowie textinhaltlichen Verstehen. Dabei lernen sie ihre gemeinsame europäische Wurzel kennen und verstehen ihre eigene (Um-)Welt besser. Wir legen im Fach Latein großen Wert darauf, uns gemeinsam diesen Themen zu nähern und sie im Team zu verstehen, frei nach Seneca:
„Societas nostra lapidum fornicationi simillima est, quae, casura nisi in vicem obstarent, hoc ipso sustinetur.” (Sen. Epist mor. XIV, 95, 53)
Unsere Gemeinschaft ist einem Gewölbe ähnlich, das nur dann durch sich selbst getragen wird, wenn sich die einzelnen Steine gegenseitig stützen.
Exkursion der 9. und 10. Klassen nach Augusta Treverorum
Nach einem Jahr Pause durften dieses Schuljahr gleich zwei Klassenstufen nach Trier fahren und die ehemalige Hauptstadt des weströmischen Reiches erkunden. Neben verschiedenen Erlebnisführungen in der Porta Nigra und im Amphitheater standen auch eine Stadtführung und ein Besuch in den Maximin-Katakomben auf dem Programm. Im Rheinischen Landesmuseum konnten wir auch wieder den beeindruckenden Goldschatz bewundern. Nach einem Abstecher auf der Heimfahrt zur Villa Borg, einer komplett rekonstruierten villa rustica, erreichten wir nach einer Woche wieder das Lessing-Gymnasium - müde von den vielen gelaufenen Kilometern, aber voll schöner Erinnerungen.
Andreas Hirschberger
Reise an das (damals bekannte) Ende der Welt
Am 10. Juli 2024 unternahmen die Lateinklassen der 6. Jahrgangsstufe eine Expedition, die sie an das Ende der Welt führen sollte – nach Aalen. Na gut, das ist ein bisschen übertrieben: Die Schülerinnen und Schüler erfuhren bei der Führung durch das Limes-Museum, dass erst der einige Kilometer entfernte Limes die Grenze des römischen Reiches darstellte und dass die Römer sehr wohl auch die Welt jenseits dieser Grenze gut kannten.
Ziel war jedenfalls der Archäologische Park (UNESCO Weltkulturerbe) und die Rekonstruktion einer Reiterbaracke, in der die Spezialtruppe ala Flavia milliaria untergebracht war. Von ala hat wohl das heutige Aalen seinen Namen.
Hier erfuhren die Schülerinnen und Schüler auch noch viel mehr über das Leben der Legionäre vor Ort, durften dann auch in römische Kleider und Rüstung schlüpfen und als Erinnerung an ihre „Grenzerfahrung“ einen Schlüsselanhänger aus Leder mit römischen Symbolen prägen.
Andreas Hirschberger
Exkursion in den archäologischen Park Cambodunum
Die damalige römische Provinz Rätien hat viel Geschichte zu bieten und so begaben sich die Schüler und Schülerinnen der 6. Jahrgangsstufe auf eine Entdeckungsreise in den archäologischen Park nach Kempten. Cambodunum, wie Kempten damals hieß, war eine rein zivile Stadt am Beginn des 1. Jahrhunderts n. Chr. Die römischen Spuren, die hier hinterlassen wurden, kann man an vielen Orten erkennen. Überreste des Tempelbezirks, welcher teilweise nachgebaut wurde, und der Thermenanlagen erinnern an das Leben der Römer. Die Schüler und Schülerinnen tauchten in den Ort ein, an welchem die Römer früher saßen, badeten und „Geschäfte“ abschlossen. Die spannende Führung brachte das Leben der Römer noch näher, indem die Schüler und Schülerinnen die Ausgrabungen besichtigten und den römischen Alltag nachempfinden konnten. Originale Fundstücke und Repliken wie Münzen oder Geschirr wurden von den Schülern genau unter die Lupe genommen. Sie probierten römische Gewänder an, schrieben auf Wachstafeln oder legten sich den antiken Schmuck an. Der Ausflug in die Welt der Antike war für alle ein spannendes Erlebnis und zeigte wieder einmal, wie nah das römische Leben an unserer heutigen Heimat lag.
Andreas Hirschberger, Anna Wiedenmann
Landeswettbewerb Alte Sprachen 2022 – Latein
Herzlichen Glückwunsch an alle Siegerinnen des Landeswettbewerbs Alte Sprachen am Lessing-Gymnasium Neu-Ulm.
Gesamtsiegerin der Klassen 10 bis 12 am Lessing-Gymnasium Neu-Ulm in diesem Jahr ist Olivia Sigg (Q11). Zweite Siegerin, aber mit der besten Übersetzung, ist Malina Stolberg (Q11). Besondere Anerkennung verdient Elena Rittler, die bereits in der 10. Klasse mit dem dritten Platz das Treppchen erreicht hat.
Vielen Dank auch an alle anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Respekt, dass ihr euch dieser kniffligen Aufgabe gestellt habt!
Andreas Hirschberger