Volkstrauertag 13.11.2022
„…und alles muss man mit einer Seelenruhe über sich ergehen lassen, nichts darf man sagen. Oh welch Grauen!“
Es ist bereits gute Tradition, dass Schülerinnen und Schüler des Lessing-Gymnasiums Neu-Ulm in einer Rede im Rahmen der Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag der Stadt Neu-Ulm die Gedanken der jungen Generation einbringen. In diesem Jahr hielten Mia Retter und Johannes Merkel aus der Klasse 9b die Ansprache und gingen auf die Wichtigkeit des friedlichen Zusammenlebens schon im Kleinen, also in der Familie, dem Freundeskreis, der Klasse und der Schule ein. Hier könne jeder in seinem Umfeld ganz konkret Friedensarbeit leisten, betonten die beiden. Einen besonderen Fokus im mahnenden Erinnern an die Opfer der Weltkriege legten die beiden auf die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts, den 1. Weltkrieg. Durch das beeindruckende Vorlesen von Feldpostbriefen, die die junge Lizzi aus Schwaben an ihren Geliebten während des Krieges an die Front schrieb, konnten die Zuhörerinnen und Zuhörer ein authentisches Bild vom entbehrungsreichen Leben und den Nöten der Menschen fernab der Kriegshandlungen, an der sogenannten „Heimatfront“, gewinnen. „Mit dem Essen ist es hier so ziemlich überall das gleiche. Es gibt, wo man ist, nicht mehr viel, unser Magen muss sich an vieles gewöhnen. Und sagen, darf man nichts!“, zitierten Mia und Johannes unter anderem aus den Briefen Lizzis. Betreut wurde der Beitrag vom Geschichtslehrer der Klasse 9b, Stefan Baisch.