Rapper Ben Salomo am Lessing
Am 23.03. hatte die Oberstufe Besuch aus Berlin: Zu Gast war Ben Salomo, der sich mit der bis 2018 laufenden Show „Rap am Mittwoch“ deutschlandweit einen Namen gemacht hat. Gleich zu Beginn kündigte er an: „Meine Aufgabe heute ist es, eure Antennen [für den Antisemitismus] zu schärfen.“ Denn Jonathan Kalmanovich, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, hat seit seiner Kindheit erfahren, wie sehr Juden in Deutschland immer noch böswilligen Gerüchten und Anfeindungen ausgesetzt sind. Eine Umfrage unter den Schülerinnen und Schülern zeigte, dass das Wissen über die Vorurteile weit verbreitet ist, sie aber in der Mehrheitsgesellschaft gar nicht so auffallen, zumal auch die meisten keinen Juden persönlich kennen. Dann erzählte er sehr anschaulich von seiner Schulzeit in Berlin, wie Freunde und Mitschüler ihn plötzlich mobbten, sobald sie erfuhren, dass er Jude ist. Das Rappen war für ihn eine gute Möglichkeit, seinen Gefühlen und Emotionen Ausdruck zu verleihen. Obwohl er in der Rap-Szene mit seinem Battle-Rap-Format sehr erfolgreich war, stieß er auch auf offenen Antisemitismus. Um ein Zeichen zu setzen, beendete er seine erfolgreiche Show, veröffentlichte seine Biographie ,,Ben Salomo bedeutet Sohn des Friedens“ und besucht nun in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Naumann-Stiftung Schulen in ganz Deutschland, um Jugendliche für den offenen und versteckten Antisemitismus zu sensibilisieren. Das zeigt er an einigen Beispielen aus der Rap-Szene. Wichtig ist Ben Salomo auch, darauf hinzuweisen, dass Diskriminierungen und Gewalt sich gegen viele Minderheiten richtet. Deshalb appelliert er auch an alle, sich gegen den Antisemitismus und Diskriminierung für eine tolerante Gesellschaft einzusetzen. Denn niemand sollte aufgrund seiner Herkunft oder seines Glaubens schlecht behandelt werden.
Um sich noch mehr über Antisemitismus zu informieren: holocaustremembrance.com
Sara Kortmann, Q11