Kann ein totes Herz seinen Mörder verraten? Die 9a liest Poe.

Die Jahrgangsstufe 9 hat in Deutsch die Kurzgeschichte "Das verräterische Herz" von Edgar Allen Poe gelesen. Darin bringt ein jüngerer Mann einen älteren Mann um, nur weil er eines der Augen des alten Mannes als abstoßend empfindet. Die Leiche versteckt er im Haus. Als die Polizei kommt und ihn näher befragt, bildet er sich im Laufe des Gesprächs ein, das Herz des Toten schlagen zu hören. Der Mörder steigert sich so hinein, dass er glaubt, das Geräusch sei am Ende so laut und echt, dass die Polizisten es ebenfalls hören könnten, und schließlich gesteht er völlig entnervt den Mord an dem alten Mann.

Im Anschluss an die Lektüre haben sich Schülerinnen der Klasse 9a  Gedanken über das Wesen und die Charakterzüge des Mörders und über sein Aussehen gemacht und sind, davon ausgehend, kreativ geworden:

Therapiesitzung des Mörders:

Dialog Therapeut - Mörder Notizen des Therapeuten

Guten Tag!
Können Sie sich bitte beschreiben?
Oh, das ist keine schwierige Frage, ich bin geduldig, sehr geduldig. Wie lange ich es ausgehalten habe, mich nicht zu bewegen, um meine Tat zu begehen …
Und bedachtsam bin ich, sehr bedachtsam …
Aber ich bin ganz normal. Warum fragen Sie mich das eigentlich? Halten Sie mich etwa für wahnsinnig?

Nein, Ich glaube nur, dass Sie nervös sind.
Ich bin völlig normal.

- Person schaut sich um (zwei Mal)

- ist nicht auffällig gekleidet

- ist ziemlich dünn

- verzichtet auf Blickkontakt

- versucht, zitterndes Bein zu stoppen

Können Sie mir über Ihre Arbeit berichten?
Da gibt es nichts zu berichten.
Es ist alles gleich, wie bei allen anderen, es gibt nichts Besonderes!
Wieso schauen Sie mich so an? Ich möchte nicht, dass ich so angesehen werde!

Okay, haben Sie Freunde?
Ich bevorzuge es allein zu sein. Ich traue Ihnen nicht. Ich brauche sie nicht. Sie verfolgen und beobachten mich.

 

Haben Sie Ängste?
Ich habe Angst vor ihm. Er beobachtet mich, sogar jetzt. Sehen Sie ihn nicht? Er ist hinter mir, sein Blick verbrennt mich von innen…

Sie haben aber eine laute Uhr…

- schaut sich um

- vermutlich paranoide Störung

- fängt an, mit den Fingern auf dem Tisch zu trommeln

Haben Sie Träume?
Nein, dafür habe ich keine Zeit ich muss nur zuschauen, damit dieses fürchterliche Auge geschlossen bleibt!

- Obsession?

Was sehen Sie auf diesem Bild?
Oh nein! Nicht wieder dieses Auge!

Diese Uhr…

(Ich zeige ihm ein Bild eines Kleckses)

- versteckt sich unter dem Tisch
- hält sich panisch am Stuhl fest

   

Über welches Auge reden Sie?
Nein! Fragen Sie mich nichts darüber!
Dieses blasse Auge, dieses blaue Gaier Auge, nein! Es soll mich nicht mehr belästigen! Es soll mich in Ruhe lassen!

- Obsession!

Und Schalten Sie doch bitte diese grässliche Uhr aus!!!
Hör doch auf zu ticken!!!

Könnten Sie bitte aufhören.
Ich bin doch nicht wahnsinnig! Lassen Sie mich in Ruhe!
Ich glaube, wir sollten unsere Sitzung für heute beenden!

- springt auf und wirft Stuhl nach mir

- emotional instabil

   
   

 

(Text: Kira Neumann; Bild 1 (Kachel): Emily Gribov; Bild 2: Kira Neumann; Bild 3: Shirin Rezek)