Deutsch

Die Kunst, Texte zu lesen und zu verstehen sowie eigene Ideen sprachlich korrekt und überzeugend in Worte zu kleiden und sie gedanklich wohlstrukturiert zu präsentieren, will gelernt sein. Hierfür vermitteln wir unseren Schülerinnen und Schülern das notwendige Fachwissen. Wir legen gleichzeitig aber auch Wert darauf, gemeinsam Gestaltungsräume zu entdecken und jedes Kind darin zu unterstützen, seine ganz eigene, charakteristische Art zu erkennen und weiterzuentwickeln. So lernen, arbeiten und üben wir nicht nur für das Fach Deutsch allein, sondern schaffen zugleich wichtige Grundlagen für den Schulerfolg in allen Fächern. Darüber hinaus nehmen wir uns im Unterricht die Zeit, die Freude am Umgang mit der deutschen Sprache zu entdecken und den Zauber von Literatur zu erleben und zu genießen. 

Jutta Kounovsky liest vor

Mit Jutta Kounovsky auf einer Reise in eine Welt voller Fantasie

„Feuerbruder und Regenschwester“ – mit dem Titel ihres Romans weckte die Autorin Jutta Kounovsky bereits zu Beginn ihres Besuchs am 13. Februar 2023 die Neugier der Fünftklässlerinnen und Fünftklässler. Gespannt lauschten sie verschiedenen Auszügen des Romans, die Frau Kounovsky ihnen in geheimnisvoller Atmosphäre vorlas. Zwischendurch durften die Kinder immer wieder eigene Hypothesen über den weiteren Verlauf der Handlung entwickeln. Im abschließenden Gespräch mit der Autorin stellten sie ihr Fragen über das Buch und ihren Werdegang. Somit erhielten sie auch einen Einblick in die Arbeit einer Schriftstellerin.

Marcel Janczik

Theaterbesuch „Tanz der Tiefseequalle“

Nachdem der Theaterbesuch vor Weihnachten aufgrund von Krankheit im Ensemble abgesagt worden war, war es am 06.02.2023 endlich so weit und die 7. Klassen machten sich zu Fuß auf ins Ulmer Theater, um das Stück „Tanz der Tiefseequalle“ anzuschauen. Die Klassen hatten sich im Dezember mit dem gleichnamigen Roman von Stefanie Höfler beschäftigt und waren nun auf die Umsetzung gespannt. Die Vorfreude wurde keinesfalls enttäuscht: Interessiert folgten die Schülerinnen und Schüler der Darbietung des Ensembles, das das Publikum zeitweise auch mit in das Theaterstück einband. Langer Applaus und positive Reaktionen zeugten von einem gelungenen ersten Theaterbesuch nach der Corona-Pause!

Mirjam Luppold, Thomas Kirschner, Ingrid Rabeder, Thomas Hofbrückl

Zehn Zeilen DU

Gestaltung unserer eigenen Bank mit unserem eigenen Gedicht!

Bänke der Begegnung – so heißt das Projekt, das die Stadt Neu-Ulm in Kooperation mit der Neu-Ulmer Stadtschreiberin Julia Kulewatz ins Leben gerufen hat.

Durch die Zusammenarbeit der Stadtschreiberin mit unserer Poetry Slam-AG ist das Gedicht „Zehn Zeilen DU“ entstanden, das aus zehn Strophen mit je zehn Versen besteht. Jede Poetin und jeder Poet unserer AG trägt demnach seine ganz individuelle Strophe zu dem Gedicht bei. Monatlich erscheint je eine Strophe des Gedichts auf der Verlagshomepage der Stadtschreiberin: https://www.kul-ja.com/die-literatuer/. Darüber hinaus wird das gesamte Gedicht im offiziellen Stadtschreiberbuch veröffentlicht werden.

In einem zweiten Schritt wählte die Poetry Slam-AG die stärksten Verse aus dem Gedicht aus. Daraufhin traf sich die AG an zwei Sonntagen, um mit Acrylfarben und den ausgewählten Versen die Bank zu gestalten. Die fertig gestaltete Bank kann aktuell im ersten Stock direkt neben dem blauen Sofa auf dem Weg zum Lehrerzimmer bewundert werden.

Wir möchten uns bei der Stadtschreiberin Julia Kulewatz und bei der Stadt Neu-Ulm für diese wahnsinnig spannende Kooperation herzlichst bedanken!

Marcel Janczik

Märchenjurte auf dem Weihnachtsmarkt

Schuhe und Jacken aus und ab in das Erlebnis: knisterndes Feuer im Kamin, bunte Kissen und Decken auf dem Boden und Sofas mit kuschligen Fellen – all das erwartete die Klassen 5d und 5f, als sie die Erzähljurte der Jungen Ulmer Bühne auf dem Ulmer Weihnachtsmarkt betraten. Nachdem gemeinsam geklärt wurde, was eine Jurte ist und wer tatsächlich in diesen Hütten lebt, boten die SchauspielerInnen der Jungen Ulmer Bühne die Erzählung eines Märchens dar. Bequem in die Kissen gekuschelt durften die Schüler*nnen dem Leben Rapunzels lauschen von ihrer Geburt bis zum Kennenlernen des Prinzen. Besonders spannend zu erfahren war es, dass Rapunzel und ihr Prinz ein gemeinsames Hobby, die Vogelkunde, haben. Die dargestellte Geräuschkulisse machte das Erzählen angenehm abwechslungsreich und so verging die Zeit wie im Flug. Bevor die Jurte wieder gegen Kälte getauscht werden musste, war die Begeisterung spürbar und der Wunsch nach einem erneuten Besuch im nächsten Jahr wurde laut. Alles in allem ein gelungener Ausflug, um Erzählung und Märchen erlebbar zu machen.

Mirjam Luppold und Marcel Janczik

Tag des Vorlesens

Am Freitag, 18. November 2022 wurde bundesweit der Tag des Vorlesens gefeiert. Auch am Lessing-Gymnasium wurden hierfür verschiedene Aktionen geboten: Zehn Minuten vor Beginn der zweiten Pause las Herr Janczik über die Sprechanlage der Schule ein arabisches Märchen vor, das Klein und Groß gleichermaßen in seinen Bann ziehen konnte. Die Schülerinnen und Schüler der 5. Jahrgangsstufe versammelten sich während der fünften und sechsten Stunde in der Turnhalle der Schule, um zwei Schauspielerinnen vom Jungen Theater Ulm zu lauschen, die in Form eines Dialogs eine Geschichte präsentierten, die die Kinder sowohl zum Schmunzeln als auch zum Nachdenken brachte. Zeitgleich fand im Mehrzweckraum der Vorlesewettbewerb Deutsch der 6. Jahrgangsstufe statt. Alle Jugendlichen freuten sich über das bunte Programm und über all die Anregungen, die sie an diesem Tag zum Thema Lesen mitnehmen konnten.

Marcel Janczik

Einladung der Klasse 5a in den bayerischen Landtag

Montag, der 17.10.2022 war ein ganz besonderer Tag für die Klasse 5a. Auf Einladung des bayerischen Landtags reiste die Klasse nach München ins Maximilianeum. Dort wurde der dritte Band der „Isar-Detektive“, einem Buchprojekt des bayerischen Landtags, vorgestellt. Die Buchreihe „Isar-Detektive“ vermittelt auf spielerische Weise wichtige Begriffe rund um Politik und macht sie bereits für junge Leser begreifbar.

Für die Kinder war nicht nur das Maximilianeum beeindruckend, sondern auch die Tatsache, dass sie die Landtagspräsidentin Ilse Aigner zusammen mit Autorin Anja Janotta und Illustrator Stefan Leuchtenberg persönlich treffen konnten. In dem neuen Band der Detektivreihe untersuchen die jungen Detektive in München dubiose Fahrraddiebstähle und die vier Freunde Metti, Flo, Balu und Elias lernen dabei die Kinderkommission des bayerischen Landtages kennen. Auch diese Kinderkommission konnten unsere Schülerinnen und Schüler live auf der Bühne sehen. Nach einem leckeren Mittagessen in der Landtagskantine gab es für die Kinder einen weiteren Höhepunkt des Tages, nämlich eine Detektivtour durch das Maximilianeum. Dabei wandelten sie auf den Spuren der Isar-Detektive und erlebten alle wichtigen Schauplätze des Buches live.

So ging es vom Steinernen Saal über den Präsidentengang bis hinunter in die Katakomben.  Dementsprechend wurden die Geschichten aus dem Buch Wirklichkeit und die Kinder selbst zu Detektiven. Als krönenden Abschluss bekamen alle Schülerinnen und Schüler noch einen Stoffbeutel mit dem Logo der „Isar-Detektive“ überreicht und die Freude der Kinder war noch einmal größer, als sie im Stoffbeutel eine druckfrische Ausgabe des dritten Bandes fanden. Wir bedanken uns bei den Verantwortlichen im Bayerischen Landtag für die Einladung und den unvergesslichen Tag, den sie uns beschert haben.

Tina Parenica und Stefan Baisch

Meterlesen 2022 der 6. Klassen

In diesem Jahr hatten wir sogar zwei Sieger! Zum einen die Klasse 6c mit wirklich beachtlichen 2,27 Metern. Das waren 84 Bücher, davon haben Jana 25, Maria 10 und Mara 9 Bücher gelesen.

Aber auch die Klasse 6a hat gewonnen. Sie hat es als erste Klasse geschafft, dass nicht nur ALLE gelesen haben, sondern auch alle rechtzeitig das Buch abgegeben haben. Mit 1,35 Meter sind sie beim Lesen selbst auf den 2. Platz gekommen.

Alle Klassen zusammen haben dieses Jahr 6,83 Meter gelesen – eine beachtliche Leistung!

Elvira Held, Bibliothek

 

"Rosa" - eine Zusammenarbeit von Jutta Kounovsky und der Klassen 5e, 6a, 6c, 6e

 

Rosa ist nicht die Hautfarbe, mit der man auf seinem Planeten geboren wird. Deshalb wird Rosabert mit der Weltraumkugel ins All geschickt, um fremde Planeten zu erforschen. Er landet auf der Erde. Aber hier wird alles, was fremd ist, erst einmal eingesperrt und Rosa findet sich in einem Käfig wieder. Doch eines Tages besucht ihn ein Menschenkind, das mit ihm Freundschaft schließt, und sie finden einen Weg, sich zu verständigen.

Die wunderbaren Illustrationen zu der Geschichte haben Schülerinnen und Schüler der Klassen 5e, 6a, 6c und 6e des Lessing-Gymnasiums Neu-Ulm gemalt. Die Bilder sind in der Stadtbücherei Neu-Ulm bis Ende September ausgestellt und können zu den Öffnungszeiten angeschaut werden. Eintritt frei.

 

Krabats Traum - Audio-Aufnahmen der 6a

Im Rahmen der Beschäftigung mit ihrer Lektüre „Krabat“ von Otfried Preußler vertonten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6A den ersten Traum von Krabat, der den Jungen zur Schwarzen Mühle nach Schwarzkollm ruft. Im Folgenden können die gelungenen Audiodokumente angehört werden.

Marcel Janczik

 

Stadtschreiberin Julia Kulewatz berät Poetry Slam AG

Projekt mit Neu-Ulms Stadtschreiberin Julia Kulewatz

Egal ob mit ihren Kurzgeschichtenbänden oder mit dem vor Kurzem zweiten erschienenen Lyrikband „counting magpies“ – wer Julia Kulewatz‘ Texte liest, versteht, welches Glück die Stadt Neu-Ulm hat, sie ihre Stadtschreiberin nennen zu dürfen. Begeistert stimmte Julia Kulewatz unserer Anfrage zu, gemeinsam mit unserer Poetry Slam AG einen Text entstehen zu lassen, der ihre und unsere Handschrift trägt. Nachdem sie den Fragen unserer Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort gestanden hatte, verriet sie den Jugendlichen zahlreiche Tipps und Tricks, die sie sonst nur mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an ihrem Seminar zum Kreativen Schreiben an der Universität Erfurt teilt. Im Anschluss daran tüftelten die Stadtschreiberin und die AG daran, ihren Text zum Thema „Du“ zu entwerfen: Während jeder bzw. jede sich individuell für einen Abschnitt bzw. eine Strophe des Textes verantwortlich zeichnete, kreierten am Ende alle gemeinsam einen griffigen Refrain und diskutierten über einen geeigneten Titel für ihr Werk. Das Ergebnis kann an der Eingangstür der Bibliothek bewundert werden. Seminare zum Thema „Schreibfluss“, die sich vor allem an Jugendliche richten, bietet sie aktuell an der Volkshochschule in Ulm an. Sie selbst sagt über sich: „Es ist [mir] wichtig, der Fantasie [meiner] Leser (Welten-)Raum zu geben, um gemeinsam das Höchste und das Tiefste zu berühren.“ Unsere AG freut sich bereits darauf, mit ihr gemeinsam diese Erfahrung machen zu können. Wer noch mehr über Julia Kulewatz erfahren möchte, kann den Stadtschreiberblog unter nachfolgender Adresse besuchen: www.wir-leben-neu.de/stadtschreiberin

Marcel Janczik

 


Hier Textpassagen aus Kulewatz' Anthologie "Vom lustvollen Seufzer des Sudankäfers", Leipzig 2017:

YULIAH #1

"We loved each other in lily fields, before we understood the meaning of a single one."

Eine junge Frau steht hoffend am Rande einer sich entfernenden Metropole. Lähmende Hitze flimmert spät durch den Tag, verzeichnet Konturen fallender Blätter, nimmt ihren gezackten Rändern die Boshaftigkeit im Flug. Der Baum spendet nur Schatten, keinen Trost, er ist schon zu lange beständiges Wahrzeichen eines täglichen Wartens:
Um dir nah zu sein, lebe ich in falscher Sprache, spreche, denke und singe meine Muttersprache nicht, die in mir gewachsen ist über viele Jahre. Ich habe mein Wachsen beschnitten, ihm das Grünen verwehrt, das Blühen streng untersagt, um mich im pulsierenden Rußgrau deiner Heimatstadt mit dir sicher zu fühlen.

© Text von Julia Kulewatz, in: "Vom lustvollen Seufzer des Sudankäfers", Leipzig 2017.


YULIAH #2

Die Stadt, in der wir gelebt hätten, liegt nun jenseitig, in einem Schlaf ohne Erwachen, will nicht vergehen, kann nicht gerichtet werden. Sie ist ein Ort des Verblassens. Obwohl ihre scharfkantigen Umrisse im Hintersinn meines Sehens mahnend lebendig thronen, kann ich sie noch immer nicht benennen, nicht verfluchen, ihr vielleicht eine andere Farbe geben. So wie Erinnerung sich im Schmerz verselbständigt, das Da- und Dort-Sein kopiert oder halbiert.
Diese Stadt sind und waren wir:
Sie schirmt ihr Gesicht mit der nach innen gerichteten Handfläche schützend ab, lässt für einen einsamen Moment die Augenlider niedersinken. Als sie aufblickt, ist er auf dem Weg, sie kann ihn von weit her kommen sehen.

© Text von Julia Kulewatz, in: "Vom lustvollen Seufzer des Sudankäfers", Leipzig 2017.


YULIAH #3

Die Stadt belauert und bewacht ihre Insassen. Sirenen sind ihr pfeifendes Ausatmen. Sie stiert durch Abermillionen quadratisch blinde Pupillen ohne Sinn und Verstand, vervielfältigt Verirrte, macht Irren unmenschlich. Dort bewohnt man exakte Grau-Geometrie, wird fleischiger Baustein. Falsch gesetzt entschläft man zwischen Kanten, solange, bis das Mensch-Sein vergeht und das Fleisch-Werden kommt. - Sie war eine Entkommene, er ein noch immer Entfliehender.

© Text von Julia Kulewatz, in: "Vom lustvollen Seufzer des Sudankäfers", Leipzig 2017.